Interview über natürliche Rohstoffe und nachhaltigen Handel mit Afrika.

Natürliche Inhaltsstoffe sind reich an Nährstoffen und Vitaminen. Sind diese auch noch fair gehandelt, macht deren Genuss noch viel mehr Freude – das macht schön! Denn #FairIsBeautifulWir haben mit den beiden Gründern Denis Gündes von Amanase und Birgitta Bitschnau Burkart von KOKEBI gesprochen. In beiden Start-ups wird die Wertschöpfung nach Afrika verlagert und dort Jobs geschaffen. Dabei legen beide Unternehmen großen Wert auf cleane, vegane, nachhaltige und faire Inhaltsstoffe.

Was war eure Motivation, Unternehmer*in zu werden?

Denis G: Meine Motivation als Unternehmer liegt darin, aktiv einen gesellschaftlichen Wandel zu bewirken. Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt der Geschichte, geprägt durch weitreichende kulturelle, gesellschaftliche und technologische Umbrüche. Diese Herausforderungen gilt es, als Bürger*in, Unternehmer*in oder Politiker*in mutig anzugehen. Mit der Gründung von Amanase hatte ich das Ziel, nicht nur ein Unternehmen, sondern eine transformative Bewegung ins Leben zu rufen. Die Kakaobranche ist seit jeher von Ausbeutung und Ungerechtigkeit durchzogen. Bei Amanase setzen wir uns dafür ein, diese bestehenden Narrative zu durchbrechen und aufzuzeigen, dass ethischer Konsum und Luxus in harmonischer Koexistenz möglich sind.“

Birgitta BB: Vor Gründung habe ich über 20 Jahren in der Kosmetikbranche gearbeitet. Die Idee der jetzigen KOKEBI Hautpflege habe ich viele Jahre in mir getragen, bis ich 2019 den Entschluss gefasst habe, meinen Plan zu realisieren. Von Anfang an war klar, dass Rohstoffe aus dem afrikanischen Kontinent die Hauptrolle spielen würden. Bei meinen Reisen in afrikanische Länder konnte ich viele Beauty-Geheimnissen der Frauen kennenlernen. Obwohl Kosmetika eher selten zur Verfügung stehen, schaffen es die Frauen dort, ein strahlendes frisches Hautbild zu erhalten. Dies hat mich motiviert, ein minimalistisches Konzept zu entwickeln, welches darauf basiert, frische, wenig weiterverarbeitete Inhaltsstoffe zu verwenden. Mit ein Grund warum wir die Pflegeprodukte nicht erhitzen. Wasserfreie Rezepturen, vegan und frei von kritischen Inhaltsstoffen. Das ist das KOKEBI-Ritual.

Was waren besondere Herausforderungen, die du bei Firmengründung bewältigen musstest?

Birgitta BB: Herausforderungen gibt es bei Gründung zu Genüge. Vor allem auch die, mit denen niemand rechnen konnte. Eine davon war der Launch in der Coronakrise. Der komplette stationäre Handel war geschlossen. Gleichzeitig explodierten die Kosten für Rohstoffe und für den Transport. Eine weitere Herausforderung war, dass unsere Projekte und Partner in verschiedenen Ländern Afrikas sind und wir daher sehr lange gesucht haben, bis wir die Rohstoffe gefunden haben, die unseren Ansprüchen genügen konnten.

Denis G: Die größte Herausforderung war es, die gesamte Wertschöpfungskette zu revolutionieren. Von der Bezahlung der höchsten Kakaoprämien an Farmer*innen bis hin zur Verwendung nachhaltiger Verpackungen, jeder Schritt erforderte intensive Forschung, Partnerschaften und Innovation.

Welches sind eure Fokusländer und warum?

Birgitta BB: Unschwer zu erkennen, dass ich ein riesengroßer Afrika Fan bin. Südafrika und Äthiopien haben mich sehr beeindruckt und sind somit auch unsere Fokusländer.Viele unserer kostbaren Öle werden von einer Unternehmerin, die im Süden der Hauptstadt Addis Abeba ihren Firmensitz hat, gepresst. Sie bezieht die Ölsaaten von kleinen Kooperativen. In Südafrika, in der Nähe von Limpopo sind zwei voneinander unabhängige Farmen, die beide biozertifiziert sind. Die Bulbine und Aloe Vera kommen von dort. Somit ist Südafrika das Land unseres Skin Splashers.

Denis G: Ghana steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen, da es eine reiche Kakaotradition hat und hier das Gefälle zwischen Aufwand und Ertrag am höchsten ist. Wir planen jedoch, unsere Aktivitäten auf andere afrikanische Länder auszuweiten, um auch in diesen Ländern für mehr Wertschöpfung zu sorgen. Einen ersten Schritt haben wir bereits gemacht: Einen Teil der Zutaten, die wir nicht in Ghana sourcen können, suchen wir in anderen afrikanischen Ländern.

Ihr verbindet Unternehmertum mit sozialem Engagement. Kannst du uns das näher erläutern?

Birgitta BB: KOKEBI bedeutet übersetzt aus der äthiopischen Sprache „mein kleiner Stern“.  Ein schönes Symbol für eine positive Perspektive und für Strahlkraft. Der Stern steht für alle Partner und Projekte, die hinter KOKEBI stehen. Es ist unser Engagement, diese Projekte weiter sichtbar zu machen. Mit jedem Produkt werden diese direkt unterstützt.  Des Weiteren haben wir mit dem Reinigungshandschuh „Gabi Glove“ ein Projekt in Äthiopien, welches kleine Webereien und Näher*innen unterstützt, indem es ein Zusatzeinkommen sichert. Gabi Glove ist echte Handarbeit und aus ganz samtig weicher Naturbaumwolle. Jeder ist ein Unikat. Das sind alles kleine Schritte, die vor Ort wirken.

Denis G: Wir sehen soziales Engagement nicht als Nebenprojekt, sondern als Kern unserer Geschäftstätigkeit. Durch die Ausbildung junger Ghanaer*innen zu Chocolatiers, der Unterstützung der biologischen Landwirtschaft oder dem Aufbau von Infrastrukturen vor Ort, partizipieren eine Vielzahl an Menschen von unserer Arbeit. Wir schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Hoffnung und eine bessere Zukunft.


Welche Qualitätsansprüche stellt ihr bezüglich der Gewinnung der Rohstoffe? 

Birgitta BB: Die Qualitätsansprüche unserer Rohstoffe sind auf dem höchsten Niveau. Jeder Rohstoff durchläuft strenge Sicherheitskontrollen und wird im Labor geprüft. Die Pflanzensäfte stammen von Farmen mit kontrolliert biologischem Anbau und die Öle sind jeweils aus Kaltpressung. Dadurch bleiben Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten. Das ist auch der Grund, warum wir die Rohstoffe bei Herstellung nicht erhitzen. Seit einigen Monaten sind wir als vegane Marke auch PeTA zertifiziert. Das freut uns sehr.

Denis G: Wir setzen grundsätzlich auf biologisch angebaute und ethisch bezogene Rohstoffe. Amanase Produkte sind immer bio, vegan, handmade, ohne Raffinadezucker und plastikfrei. Momentan arbeiten wir daran, dass unsere Produkte nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv werden. Durch die solarbetriebene Fabrik unserer Muttergesellschaft, der fairafric AG haben wir dafür gute Ausgangsvoraussetzungen.

Was genau bewirkt eure Arbeit vor Ort in afrikanischen Ländern?

Denis G: Unsere Arbeit transformiert eine gesamte Region und die ansässigen Gemeinschaften. Wir schaffen Arbeitsplätze, fördern Bildung und setzen neue Standards für nachhaltiges und ethisches Unternehmertum. Unser Schichtleiter Richard ist ein gutes Beispiel für diesen Aufschwung. Er gehört zu den ersten 5 Chocolatiers, die bei uns die Ausbildung durchlaufen haben. Bevor er bei uns gestartet ist, war er 4 Jahre arbeitslos, trotz abgeschlossenem IT Studium. Heute ist er Schichtleiter, verantwortet ein Team von knapp 10 Chocolatiers, ist in der Lage, seine Familie zu versorgen und seine Kinder zur Schule zu schicken.

Birgitta BB: Durch unsere Arbeit soll das Fundament für den Export afrikanischer Rohstoffe nach Europa weiter ausgebaut werden. Leider ist das Gleichgewicht von Import und Export zwischen europäischen und afrikanischen Ländern sehr ungleich verteilt. Deutschland exportiert zwar sehr viele Waren, umgekehrt importieren wir ungleich weniger Produkte, Rohstoffe oder Fertigerzeugnisse nach Deutschland oder Europa. Dabei sind gerade wirtschaftliche Beziehungen auf Augenhöhe eines der wichtigsten Aspekte für einen gesunden wirtschaftlichen Aufschwung vieler Länder in Afrika.

Wie tragt ihr zum Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten bei?

Birgitta BB: Wir möchten alle Aspekte der Wertschöpfung einbeziehen. Neben der sozialen Komponente versuchen wir auch die Ressourcen der Umwelt zu schonen. Wir verwenden Glasflaschen und verzichten bewusst auf Umverpackungen, Folierungen und Beipackzettel. Außerdem gibt es bei KOKEBI keine Hochglanz-Broschüren. Unsere Flyer sind auf Graspapier gedruckt. Sämtliche Folien sind kompostierbar. Auch unsere Rohstoffe sind mehrheitlich biozertifiziert und vegan.

Denis G: Wir investieren in lokale Infrastrukturen und Bildungsprogramme, um sicherzustellen, dass die Wertschöpfung im Land bleibt und die Gemeinschaften davon profitieren. Zudem sorgt jeder Job, den wir bei uns in der Manufaktur schaffen, für 2,8 zusätzliche Jobs in Zulieferbetrieben. Bestes Beispiel dafür ist unsere Zusammenarbeit mit einer lokalen Druckerei, mit der wir dank fairafric neuerdings zusammenarbeiten. Das Auftragsvolumen hat dafür gesorgt, dass der Drucker nicht nur über die nächsten Jahre wirtschaftliche Sicherheit für seinen Betrieb schafft, sondern auch weiteren Menschen die Möglichkeit gibt, zu arbeiten.

Könnt ihr Beispiele für positive Veränderungen teilen?

Denis G: Ja, in Amanase, dem Dorf, in dem unsere Solarfabrik steht, haben wir eine deutliche Zunahme der Beschäftigung und eine Verbesserung der Lebensqualität beobachtet.

Birgitta BB: Na klar, zum Beispiel unser „Gabi“-Glove-Projekt. Das ist unser Reinigungshandschuh aus 100% Baumwolle. Dieser verschafft vielen Frauen und Männern ein Zusatzeinkommen. Angefangen von den Bauern, die die Baumwolle anpflanzen, weiter zu den Frauen, die das Garn stellen und nähen. Und eben auch die Männer, die den Webebalken bedienen und mehr Gabi Stoffe produzieren.

Welche langfristigen Ziele habt ihr?

Denis G: Unser Ziel ist es, die Kakaobranche aufzurütteln. Wir wollen ein Vorbild für nachhaltige, ethische Geschäftspraktiken sein und zeigen, dass Schokolade aus Ghana nicht nur lecker ist, sondern auch für Hoffnung und eine bessere Zukunft stehen kann.

Birgitta BB: Wir würden gerne weitere Rituale und Traditionen in Verbindung mit den wunderbaren Rohstoffen nach Europa bringen. Es gibt gerade für den Körper noch so viele tolle inspirierende Ideen dazu.

Welche Erfahrungen habt ihr hinsichtlich kultureller Aspekte in der Zusammenarbeit gemacht?

Denis G: Die Zusammenarbeit mit den ghanaischen Kolleg*innen funktioniert unglaublich gut, da sie von viel Offenheit, Wissenshunger, Respekt und einer großen gemeinsamen Vision geprägt ist. Das ist nach meinem Empfinden für jede erfolgreiche Zusammenarbeit eine gute Grundlage. Sicherlich gab und gibt es nach wie vor Dinge, an die ich oder die Kolleg*innen in Ghana sich gewöhnen müssen. Zum Beispiel die indirekte Art zu kommunizieren (lacht). Ich habe beispielsweise noch nie ein ‘Nein’ von einem Ghanaer gehört. Mittlerweile kann ich aber gut zwischen den Zeilen lesen, wenn ein Kollege oder eine Kollegin mir ein ‘Nein’ mitteilen möchte.Alles Reibungen oder Missverständnisse, die zu Teilen auch auf kulturelle Unterschiede oder sprachliche Barrieren zurückzuführen sind. Für mich, als eher rational agierende Person, war die sehr offene, laute und herzliche Art eine Umstellung, zu den Arbeitsumfeldern, die ich aus Deutschland gewohnt war.

Birgitta B: Da kann ich Denis nur zustimmen. Das entspricht auch unseren Erfahrungen.

Wir bedanken uns bei Birgitta und Denis für dieses inspirierende Gespräch. Wir blicken gespannt auf die zukünftigen Errungenschaften dieser beiden Start-ups und darauf, wie sie weiterhin Großes bewirken werden.

Ganz aktuell:

KOKEBI Weihnachtsbundles findet ihr hier.

Amanase Adventskalender: Mit dem ersten Adventskalender ‚Made in Ghana‘ holst du dir 24 Tage Schoki-Genuss nach Hause – und unterstützt Amanase zudem dabei, Ausbildungsplätze in der hauseigenen Chocolate School zu schaffen. Hier geht’s zum Impact-Kalender.


Zu unseren Weihnachts-Specials:

KOKEBI eignet sich ganz wunderbar zum verschenken. Die Auswahl der Rohstoffe machen es möglich auch ganz empfindliche Hautbilder zu verbessern.

✔ 2 Reinigungsprodukte, 2  Pflegeprodukte, 2 Accessoires
✔ Für jeden Hauttyp geeignet
✔ Individuell anpassbar an die aktuellen Bedürfnisse Ihrer Haut
✔ Mit afrikanischen Rohstoffen und sozialer Wirkung!
✔ Inklusive weihnachtlicher Geschenkverpackung

Lavish Liquid – Kostbares Gesichtsöl

✔ Gesichtsöl inspiriert durch die Schönheit Afrikas

✔ Schützt vor UV-Strahlen und beugt vorzeitiger Hautalterung vor

✔ Moringaöl, Abyssinica Noog Öl, Marulaöl und Astaxanthin

✔ Ideale Make-up Grundlage

✔ Step 4 des KOKEBI Gesichtspflegerituals

Das Lavish Liquid Facial Oil enthält eine Auswahl pflanzlicher Öle wie Moringa-, Marula, Schwarzkümmel und Abyssinica Noog Öl. Diese stammen aus unterschiedlichen Regionen Afrikas, wurden schonend kaltgepresst, um deren Wirksamkeit zu bewahren.

Deine Haut erhält durch das Gesichtsöl wichtige Lipide, Vitamine, Mineralien und wird durch Astaxanthin gleichzeitig vor UV-Strahlen sowie vorzeitiger Hautalterung geschützt. Ganz ohne chemische Zusatzstoffe.

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